Steigt man im Hafen von einem Schiff, so befindet man sich - wie überraschend - im Hafenviertel. Die großen Lagerhallen werden von Tavernen verdeckt. Hier spielt sich die wahre Arbeit hinter einer Fassade von Zechern ab. Zwischen den Schankräumen prägen fragwürdige Etablissements und Reedereien das Bild. Einige wenige Gildenhäuser können sich die Bodenpreise am Hafen leisten und versuchen einerseits Reisenden ihres Handwerkes Unterstützung zukommen zu lassen und andererseits andere zwecks Geldgewinn anzulocken.

Neben den verwinkelten Gässchen führt eine breite, sorgfältig gepflasterte Straße vom Hafen die leichte Steigung der Gegend hinauf ins Stadtzentrum. Auf dieser Straße wandeln nur reiche und/oder angesehene Bürger, oder diejenigen, die ob ihrer Macht niemanden fürchten müssen. Das niedere Volk sucht seinen Weg durch die engen Straßen direkt in eines der anderen Stadtviertel, das Zentrum meist vermeidend.

Dieses ist, wie die hinführende Allee, den Reichen und Schönen vorbehalten. Die Hauptstraße öffnet sich auf den Hauptplatz, um den herum sich die Häuser der wichtigsten Menschen der Gesellschaft befinden. Der Mündung direkt gegenüber steht ein Lischa Tempel, an dem sich die Hauptstraße in zwei kleinere Straßen teilt. Die Bürger Altenstadts sind größtenteils Anhänger Lischas und nennen oft ihre Stadt als bestes Beispiel für das Gleichgewicht von Hell und Dunkel. Man duldet sich gegenseitig, dem Prinzip folgend, dass es kein Licht ohne Schatten geben kann.

Durch die Hauptstraße in Form eines Ypsilons wird die Stadt in drei Teile geteilt, von denen derjenige zwischen den zwei oberen Strichen die kleinste aber dafür reichste Gegend ist. In den zwei übrigen Teilen befinden sich die Gildenviertel. Eines ist all diesen Stadtteilen, selbst dem reichen, gemein: Es finden sich überall Freudenhäuser unterschiedlichen Niveaus.

Altenstadt ist keine ganz gewöhnliche Stadt - das selbe könnte man auch für seine Bevölkerung sagen. Hier ist dem Reisenden oftmals nicht ganz klar, wo die Fassade einer blühenden Handelsstadt aufhört und die Realität beginnt. Zu seiner Beruhigung sei angemerkt, dass es den meisten Einwohnern ganz ähnlich geht.

In Altenstadt beschäftigt sich die Oberschicht - wie fast überall anders auch in menschlichen Siedlungen - nur mit sich selbst. Für alles andere gibt es schließlich Personal. Nur ist in Altenstadt die Oberschicht so elitär eingestellt, dass sogar oftmals eine Heirat außerhalb der Familie als untragbar angesehen wird. Als Resultat findet sich in der guten Gesellschaft eine Menge ähnlicher Personen - und einige Mangelerscheinungen.

Abgesehen vom eigentlichen Schmugglerring außerhalb reichen die Verbindungen dieser Gaunergruppe angeblich tief in die Verstrickungen der Stadt.

In Altenstadt erkennt man die Huren an ihren Tattoos. Jede trägt ihren selbst ausgesuchten Namen, der ihren ursprünglichen ersetzt hat, irgendwo in rot auf der Haut.

Obwohl in Altenstadt selbst keine Drogen hergestellt werden, ist die Stadt doch einer der größten Märkte Lischaus.