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Die Geschichte der Wälder

Die Geschichte der Wälder

Der Wald der Träume, der Mondwald und der Vergessene Wald sind ein kleiner Rest eines ursprünglichen Waldes, der sich früher über das ganze heutige Sonnberg und noch weiter erstreckt hat. Elfen und Mari lebten gemeinsam in den Wäldern, und viele Tagesreisen gab es in jede Richtung nur Wald. Doch es sollte nicht so bleiben. Menschliche Ansiedlungen schlugen Breschen in den Wald, das Holz wurde für Häuser, Pallisaden oder auch Schiffe verwendet. Vielerorts wurden die Bäume auch nur gefällt um Platz für Anbaugebiete zu schaffen, für weite Felder und Weiden für das Vieh. Doch nicht nur von den Menschen ging eine Gefahr aus. Zwerge schlugen Holz für ihre Schmieden, und dämonische Machenschaften verwandelten weite Landstriche in düstere Einöden. Die Elfen indess waren sich uneins, wie mit der Bedrohung ihrer Heimat umzugehen wäre.

Manche der Elfen, vor allem jene königlichen Geblüts, haben selbst Städte gebaut, Wiesen und Gärten gepflegt. Große, schlanke Türme ragten in den Himmel, Bäumen gleich. Die Wälder aus Stein ersetzten jene aus Holz, und die Hochelfen, wie sie bald genannt wurden, waren zufrieden, denn die Schönheit ihrer Bauten und Gärten war legendär und unvergänglich. Nur zu gerne halfen sie den Menschen es ihnen gleichzutun.

Einige Elfenstämme zogen sich angesichts der Übergriffe der Menschen, Zwerge und Hochelfen sowie die Gefahr durch die Dämonenhorden in die tiefsten, dunkelsten Waldregionen zurück, schotteten sich von der Außenwelt ab und schützten diese Bereiche mit mächtiger Naturmagie. So entstanden die Ansiedlungen der Waldelfen.

Der Erste Baumkrieg

Andere Elfen bekämpften hingegen die Menschen, Zwerge und auch ihre eigenen Brüder und Schwestern, die Hochelfen. Sie töteten, überfielen Siedlungen und steckten Dörfer in Brand. Überlebende wurden in dämonischen Ritualen geopfert oder auf Bäume aufgespießt und den wilden Tieren zum Fraß vorgeworfen. Die Angegriffenen schlugen zurück, und der Erste Baumkrieg begann. Es kam zu vielen Kämpfen, und viel Blut floss auf allen Seiten. Oft wurden auch Hochelfen mit dem Feind verwechselt, waren sie doch äußerlich nicht zu unterscheiden. Es war in jener Zeit, dass die Hochelfen den Dunklen Fluch auf die verfeindeten Elfen sprachen. Deren Haut, erst noch hell, verwandelte sich in jener Nacht in pechschwarz, die Haare wurden schneeweiß. Die Strahlen der Sonne brachte von nun an Pein, und langsam, mit großem Blutvergießen, wurden die Dunkelelfen oder auch Drow, wie sie seither genannt werden, in die Höhlen unter dem Mondgebirge zurückgedrängt. Der erste Baumkrieg war vorüber.

Doch waren die Sieger untereinander uneins. Besonders zwischen den Zwergen und den Hochelfen kam zum gegenseitigen Beistand und zur Hilfe bald Neid hinzu. Der Neid wuchs, aus Neid wurde Abneigung, aus Abneigung wurde Groll, aus Groll wurde Hass. Mit der Zeit wurden die Gemeinsamkeiten vergessen, und die Unterschiede traten hervor. Waffen wurden geschmiedet, Heere versammelt, und wieder überzog Krieg das Land.

Der Zweite Baumkrieg

Die Zwerge sandten Heerscharen an Kriegern gegen die Städte der Elfen, um mit Gewalt zu eringen wonach sie gelüstete. Die Elfen, geblendet von ihrem Reichtum, wurden überrascht, Tod und Verderben hielten in den prächtigen Städten Einzug, und Flammen vernichteten Felder, Gärten und Wälder. Die Zwerge ihrerseits hatten ihren Gegner ebenfalls unterschätzt. Die Elfen schlugen zurück. Blitze stießen vom Himmel herab, Feuer umfing die Soldaten der Zwerge, und geschmolzener Stein brach aus den Boden der Schächte und ordnete ganze Gebirge neu.

Die Menschen waren indes nicht untätig und weite Landstriche wurden von ihnen in Besitz genommen. Auf verbrannter Erde wurde Getreide angebaut, Bäume wurden gefällt und Weiden angelegt. Doch auch in den Krieg zogen die Menschen, vor allem auf Seiten der Zwerge, manche treu bis in den Tod, andere dem Kriegsglück folgend.

Die Waldelfen kümmerten sich zunächst wenig um die Probleme außerhalb, und erst die als die Rufe ihrer Brüder um Unterstützung immer lauter wurden und die Grenzen des brach liegenden Landes immer näher an ihre Verstecke heranrückten, verließen sie ihre Dörfer und sandten ihren Brüdern Hilfe. So mancher Zwerg starb durch die Pfeile aus dem Dunkel der Nacht oder dem Dickicht der Baumkronen. Immer wieder kam es zu Überfällen, doch waren die Elfen des Waldes zu flink, um sich in echte Kämpfe verwickeln zu lassen. Einzelne Gruppen vereinigten sich, und eine regelrechte Armee wuchs heran. Doch die Erfolge waren nur von kurzer Dauer.

Durch ihre leichten Siege unachtsam geworden, ließen sie sich von den militärisch erfahreneren Zwergen ins offene Gelände locken. Anfangs konnten sie selbst hier den Gegenangriffen der schwer gerüsteten und dadurch langsamen Zwerge leicht ausweichen, doch lag das im Plan der Zwerge. Immer weiter zogen sich die Zwerge zurück, und lockten dadurch die Elfen aus dem Schutz ihres Waldes. Bei einem weiteren Angriff der Elfen fiel ihnen dann ein Trupp menschlicher Reiter überraschend in den Rücken und schnitt ihnen so den Fluchtweg ab. Einzig das beherzte Eingreifen eines kleinen Stoßtrupps der Mari war es zu verdanken, dass ein kleiner Haufen, kaum ein Zehntel der ursprünglichen Größe die Flucht gelang.

Auch die Dunkelelfen griffen wieder in den Krieg ein, hegten sie doch einen Hass auf alle Völker, die sie einst aus dem Antlitz Lischaus verbannten. Düstere Stimmen flüsterten zu den Drow, und so mancher Pakt mit Dämonen wurde geschlossen. Viele Krieger auf der Elfen, Zwerge und Menschen, aber auch der Mari und Orks starben im Schlaf oder an Gift, denn die Nacht war die Zeit der Drow.

Die Hochelfen, gewandt in der Magie, waren den Zwergen auf dem direkten Schlachtfeld unterlegen, und der erste Angriff hatte sie schwer angeschlagen. So mancher Elf floh zu seinen Brüdern in die Wälder. Andere bauten Schiffe, versahen diese mit mächtiger Magie und segelten mit ihren Schätzen über die Wellen des Ozeans Richtung Mond. So endete der Zweite Baumkrieg.

Das Zeitalter der Kriege

Doch waren die Baumkriege erst der Anfang, in den folgenden Jahrhunderten überzog Krieg die Lande, und Tausende starben. Landstriche wurden verwüstet, und unaussprechliche Greuel begangen, an Bewohnern wie an der Natur. Dieser Krieg kannte keine Sieger, konnte keine Sieger kennen, und doch wurde weitergekämpft. Verbissen versuchten fallende Kriegsherren den verhassten Feind im Sturz mitzuziehen, und ganze Heerscharen wurden in den Tod geschickt, um ein einziges Wort zu rächen. Das Erscheinen der Götter

Nun begab es sich, dass Lischa zu diesem Zeitpunk wiederkehrte, und sah, wie die Völker, die es erschaffen hatte, dem Ende nahe waren. So schuf Lischa drei Götter, die in verschiedenen Bereichen Lischaus die Zwistigkeiten beendeten und für Frieden sorgten, Karan, Vilara und Yogol. Vilara, die Gottheit der Natur und der Elemente, begann ihr Werk im Mondwald. Obwohl der Mondwald schon seit über hundert Jahren von dem Wald der Träume und dem Vergessenen Wald getrennt war, konnten alle Bewohner dieser drei Wälder den Frieden spüren, den sie verbreitete. Vilara verblieb jedoch nicht im Mondwald, sie suchte den Vergessenen Wald und den Wald der Träume auf, um die Schmerzen zu lindern und die Wunden zu schließen, mögen sie an Mensch oder Elf, Mari oder Zwerg, Pflanze oder Tier, Fels oder Fluss sein.

In den nächsten Jahrhunderten suchte Vilara ganz Lischau auf, doch waren die Elfen des Taurhall ehrfürchtig, dass sie als erstes aufgesucht wurden, und sie bauten Vilara einen Tempel, hoch in den Cuilorn im dichtesten Teil des Waldes, prächtiger als alles was sie je zuvor gebaut hatten. Vilara verließ Lischau wieder, doch der Tempel blieb bestehen, und das Leben im Einklang mit der Natur war seit jener Zeit wichtiger als Politik und Kriege. Zumindest für die Waldelfen.

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