Die Geschichte Lischas und ihrer Kinder aus Sicht der Dämonen
Folgender Text beschreibt die Entstehungsgeschichte von Lischas Kindern aus Sicht der Dämonen. Dieser Text wurde 1110 n.G. bei der Ruine Wolkenbruch bei Tropfenbach im südöstlichen Sonnberg gefunden. (Spiel: Rabenballaden 3 - Vom Regen in die Traufe)
Scheinbar unzählige Jahre lang lag der Schatten über diesem Land, dem Land das von seinen Bewohnern der Gottheit Lischa geweiht wurde. Sie nannten dieses Land Lischau und ihr Glaube in ihre Gottheit war vollkommen. Doch je heller das Licht, um so dunkler die Schatten die es wirft. Das Verlangen nach Macht und die Gier nach vollendeter Kontrolle über Magie und ewigem Leben trieb einzelne Individuen zu immer ehrgeizigeren Gedanken. Aus den Gedanken wurden Vorhaben und aus den Vorhaben wurde Realität. Um ihre Ziele zu erreichen suchten sie Verbündete, die mächtig genug waren ihnen helfen zu können. Doch das was sie zu erreichen suchten ist nur wenigen Existenzformen vorbehalten. Götter sind zu stolz, zu eitel, zu selbstgerecht. Sie teilen ihre Kraft nicht. Sie geben niemandem das, was jene suchten, die sich in ihrer Suche folglich an uns wandten. In aufwändigen Ritualen versammelten sie ihre Kräfte, erstaunliche Kräfte für ihre eigene Rasse, lächerlich im Vergleich zu den unseren. Es gelang ihnen ihren Ruf an uns zu senden.
Sie formulierten ihr Anliegen und wir erkannten ihr Potential und gewährten ihnen ihren Wunsch. Macht sollten sie erhalten. Die Magie sollten sie Kontrollieren. Ewiges Leben sollte ihnen gewährt sein. Doch selbstverständlich haben auch wir nichts zu verschenken und so nannten wir ihnen unseren Preis. Unser Anliegen war es, diese Welt von diesen selbstgerechten Kreaturen zu säubern, die sich Gottheiten nennen und sie akzeptierten. Sie verhalfen einigen von uns in diese Welt zu gelangen. Dort angekommen errichteten wir mit ihnen zusammen drei Portale. Vielleicht war ihnen die Bedeutung dessen, was sie dort mit uns schufen bewusst. Doch es blieb ihnen keine andere Wahl. Als die Portale geschaffen waren hielten wir unser Versprechen und gaben ihnen wonach sie sich gesehnt hatten und entledigten uns ihrer. Die Portale waren offen und in unzähligen Heerscharen strömten wir auf diese Welt. Der Himmel verdunkelte sich und der Krieg begann. Es war nicht schwer die Völker zu zerstreuen. Zweifel und Misstrauen unter ihnen zu sähen ist doch so einfach. Verzweifelt wandten sie sich an ihre Gottheit, doch arrogant wie Götter nun mal sind erhörte sie ihre Jünger nicht und blieb untätig. Ohne ihre Bündnisse und durch das Schweigen ihrer Gottheit verloren sie Glaube und Hoffnung und ihr Untergang rückte näher. Sie kämpften gegeneinander, statt miteinander und als wir ihr Schicksal besiegelt dachten, da kam Lischa.
Durch die verzweifelten Schmerzensschreie Tausender ihrer Anhänger bequemte sich Lischa dazu zu handeln und nicht weiter in sadistischem Genuss das Treiben zu beobachten. Scheinbar hatte sie Angst, dass bald auch der letzter ihrer Anhänger sich in Schmerzen windend von dieser Welt verabschieden und sie damit in Vergessenheit geraten würde. Leider erkannten wir dies nicht schnell genug.
Lischa, diese wahnsinnige Gottheit des Chaos und der Schizophrenie spaltete sich in drei weitere Persönlichkeiten, die sie ihre Kinder nannte und gemeinsam gingen sie gegen uns vor. Blind wie die Völker dieser Welt nun einmal sind verbündeten sie sich umgehend mit den Kreaturen, die von ihrer schändlichen Gottheit geschaffen wurden.
Das, was sie Karan nannten, eine Kreatur reinster Blutmagie, geschaffen aus dem Blute aller Gefallenen, zwang die Völker unter sein Banner und ordnete ihre Verteidigung an. So verzögerten sie ihren Untergang, was ihr Leiden nur verlängern sollte.
Das, was sie Vilara nannten, ein Elementarwesen, nährte seine Flammen an den Körpern aller Gefallenen und verbreitete ihre Toten über das ganze Land. Damit holten sie auch die Dunkelheit vom Himmel auf die Welt herab.
Das, was sie Yogol nannten, eine untote Kreatur, angetrieben aus den Seelen aller Gefallenen, jagte durchs Land und nährte seinen unstillbaren Hunger an weiteren Seelen. Damit konnte selbst in Zukunft keine der Seelen mehr in Frieden ruhen.
Lischa selbst, Gottheit des Chaos und des Wahnsinns, machte sich daran unsere Generäle zu jagen. Genährt durch den nun wieder erstarkten Glauben ihrer fehlgeleiteten Anhänger die sie verführt hat, war sie zu einer bedrohlichen Kreatur geworden. Einer nach dem anderen fiel in ihre gnadenlosen Hände und wurde durch sie vernichtet. Letztlich hat sie alle erwischt. Ohne Führung wurden unsere Truppen im Laufe der Zeit zurückgeschlagen und letztlich von dieser Welt vertrieben und der Krieg kam zu einem Ende.
Doch nicht alle Generäle wurden vernichtet. Einer von ihnen sah voraus, das sie keine Chance hatten sich der Rache Lischas zu entziehen. In weiser Voraussicht auf das was, was auch für ihn unausweichlich sein würde zog er sich zurück und schmiedete einen Plan. Durch geheime Riten gelang es ihm, einen großen Teil seiner Kraft von sich zu lösen. Er zwang sein Blut aus seinem Körper. Ein Kelch sollte es für ihn aufbewahren. So lange der Kelch auf dieser Welt weilt, so lange wird auch er nie ganz von dieser Welt verbannt werden können. Als er Lischa gegenüber trat hatte er den Kelch bereits versteckt und seine List vor der Gottheit geheim gehalten. Lischa streckte ihn nieder, wie viele andere zuvor und wähnte ihn vernichtet. Sein Plan ging auf, denn er weilt noch immer auf dieser Welt. Er hat viel seiner Kraft eingebüßt und wird lange brauchen um sich zu erholen und wieder zur Kräften zu gelangen. Doch was hat Zeit schon für eine Bedeutung, wenn man ewig lebt. Auch wird er seinen Kelch wieder finden müssen, um seine alte Macht wieder zu erlangen. Er wird für uns die Stellung halten. Er wird unsere Wiederkehr bereiten. Wenn die Zeit gekommen ist, wird er die drei Siegel brechen, die in den drei Portalen versteckt wurden. Er wird dann für uns das vierte Portal öffnen. Das große Portal der Mitte, das für alle Ewigkeit die beiden Welten unwiderruflich miteinander verbinden wird. Wir werden Herrschen.
Genau 300 Jahre dauerte es, bis Lischa, Göttin und Gott des Gleichgewichtes, Licht und Schatten zugleich und allumfassend, die Welt vollständig erschaffen hatte. Jedem Stein, jeder Pflanze, jedem Wesen wurde von ihr mit größter Sorgfalt auf dieser Welt sein Platz zugewiesen. Lischas Kräfte waren nahezu aufgebraucht, und so beschloss sie nach Vollendung der Welt, sich für weitere 300 Jahre zurückzuziehen und auszuruhen, die frisch geborene Welt solange sich selbst zu überlassen, damit ein jedes Wesen lerne, sich zurechtzufinden.