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Welfhard
Name
Welfhard - Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: (h)welf = „Tierjunges; junger Hund, Wolf; Fuchs“. und harti = „hart; stark“.
Familie
Frau Corvina (lat. „kleiner Rabe“) – Ist kurz nach der Wintersonnenwende 1109 (am 25. Dezember) an einer schweren Erkrankung (Fieber, Schüttelforst, Husten, Übelkeit) gestorben. Sie war zu der Zeit schwanger. Bestimmt wäre es ein Junge geworden (Name wäre Wolfram (Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: wolf = „Wolf“ und hraban = „Rabe“.))
Vater Landwin (Aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: lant = „Land“ und wini = „Freund“.) ist bei einem Bergunglück im Sommer 1102 verstorben.
Mutter Alana (weibliche Formen des keltischen Namens Alan (Bedeutung ungeklärt)) ist nach dem Tod ihres Mannes mit der Einverständnis Welfhards nach Waldbrunn gezogen und lebt nun bei guten Freunden und arbeitet in deren Töpferei.
Geschichte
Zur Frühlingstagundnachtgleiche (21.März) 1080 n.G. wurde er in der Hütte seiner Eltern am Hohen Lindkogel in den Königsbergen geboren. Die Verhältnisse (schlechtes Wetter, die Tiere weit zurück gezogen, wodurch die Jagd seines Vaters oft erfolglos blieb… die Familie musste hungern) bei seiner Geburt waren äußerst schlecht und es war für einige Zeit nicht klar, ob er überleben würde. Doch trotz der widrigen Umstände zeigte er einen starken Überlebenswillen, woraufhin ihn seine Eltern Welfhard nannten, da er „stark wie ein Wolfsjunges“ war.
Sein Vater nahm ihn schon in frühen Jahren zur Jagd mit und brachte ihm bei zu jagen. Mit 19 lernte er Corvina, die Tochter eines nahe gelegenen Bauern, kennen. Die beiden verliebten sich ineinander und heirateten ein Jahr später. Die folgenden Jahre lebten die beiden bei Welfhards Eltern und halfen bei der Versorgung der Familie. Im Sommer 1102 war Welfhard mit seinem Vater in den Bergen auf der Jagd, als sie von einem Unwetter überrascht wurden. Auf einem Steilhang verlor sein Vater den Halt und stürzte in die Tiefe. Welfhard war gerade dabei einen Unterschlupf vor dem Wetter zu erkunden und konnte seinem Vater nicht mehr rechtzeitig zur Hilfe eilen.
Wenige Monate nach dem Tod des Vaters beschloß seine Mutter nach Waldbrunn zu Freunden zu ziehen um dort in deren Töpferei zu helfen und somit nicht mehr das junge Pärchen zu belasten. Obwohl Welfhard und Corvina ihr mehrfach bestätigten, daß sie sich über ihre Gesellschaft freuen und sie keinesfalls zur Last falle, konnten sie die Mutter nicht von ihrem Entschluß abbringen. Gelegentlich besuchte das junge Pärchen die Mutter in Waldbrunn und auch Corvinas Eltern auf deren Bauernhof. Beide lebten von nun an in der ehemaligen Hütte von Welfhards Eltern und während Welfhard auf Jagd ging kümmerte sich Corvina um den Haushalt und half bei der Verarbeitung der erlegten Tiere.
Im Sommer 1109 wurde Corvina schwanger und laut einer Wahrsagerin, die die beiden zum Wohl und der Zukunft ihres Kindes befragt hatten, solle sie einen Sohn gebären. Die beiden einigten sich darauf ihn Wolfram zu nennen, worin sich die Namen seiner Eltern und auch den von ihnen verehrten Tieren wieder spiegeln sollten.
Nach Einbruch des Winters erkrankte Corvina plötzlich schwer. Anfänglich versuchte man noch mit Hausmitteln der Krankheit Herr zu werden, doch trat keine Besserung ein. Ihr Zustand verschlechterte sich rapide und letztlich war sie so schwach, daß Welfhard nicht wagte sie auch nur länger als zwei oder drei Stunden alleine zu lassen. Die Jagd beschränkte er auf das Fallenstellen, wobei er die Fallen Zuhause vorbereitete und dann nur kurz das Haus verließ um sie aufzustellen. Der Ertrag war spärlich und reichte nur, in dem er für sie oft auf sein Mahl verzichtete. Obwohl die Hoffnung auf die Wirksamkeit der Hausmittel immer geringer wurde konnte er sie einfach nicht alleine lassen um einen Heiler zu holen. Sein gesamtes Hab und Gut hätte er für einen Heiler gegeben, aber weder war sie in der Verfassung zu einem reisen, noch wagte er es sie die zwei bis drei Tage alleine zu lassen bis er mit einem Heiler zurück kommen würde. Begleitet von der bitteren Erkenntnis, daß sie von Tag zu Tag schwächer wurde und es nichts gab, womit er ihr hätte Heilung verschaffen können, bemühte er sich, ihr ihre letzten Tage so angenehm wie möglich zu machen. Er blieb an ihrer Seite und kümmerte sich liebevoll um sie, so lange es ihm irgendwie möglich war. In seinen Gebeten bat er Lischa und ihre Kinder um Hilfe. Kurz nach der Wintersonnenwende 1109 verstarb seine geliebte Frau mit seinem Kind in ihrem Leib. In ihren letzten Atemzügen entlockte sie ihm noch das Versprechen sein Leben glücklich fortzusetzen, daß er bis dahin immer so sehr geliebt hat und versprach ihn ihrerseits im Zirkus auf ihn zu warten.
Völlig am Ende seiner Kräfte durch die lange Zeit der Sorge und der körperlichen Entbehrungen, niedergerungen durch seine Trauer über den Verlust seiner über alles geliebten Frau und seines Kindes war er kurz davor sein eigenes Leben aufzugeben nur um den Schmerz los zu werden und wieder mit seiner Frau vereint zu sein. Doch das Versprechen, daß er seiner Liebe gegeben hatte trieb ihn voran und erhielt ihn in der nun folgenden schweren Zeit am Leben. Sein Herz, so stark wie das eines Wolfsjunges.
Nach der Feuerbestattung seiner Frau und des Ungeborenen verbrachte er den Winter alleine in der Hütte. Doch seine Trauer fand keine Linderung. Alles an diesem Ort erinnerte ihn an seine verlorene Frau. In die Stadt zu seiner Mutter zu gehen war für ihn keine Option. In Städten fühlte er sich schon immer unwohl. So brach er im Frühjahr des Jahres 1110 n.G. auf, verriegelte seine Hütte und marschierte Richtung Waldbrunn. Er stattete seiner Mutter einen kurzen Besuch ab, erzählte ihr alles, wünschte ihr Lebwohl und marschierte los. Seitdem wandert er ziellos umher in der Hoffnung den Schmerz über den Verlust seiner Frau zu lindern und sein Versprechen zu erfüllen wieder Freude am Leben zu finden bis er dann einst wieder seiner Frau und seinem Kind im Zirkus begegnet.